„Ich geh dann mal verreisen“, sagte ich und machte mich auf den Weg Richtung Norden. Doch wohin sollte es gehen? Es sollte Richtung Nordnorwegen gehen, also genauer gesagt in Richtung Nordkapp. Dabei sollten einige Orte unbedingt dabei sein, den Rest wollte ich entscheiden, wenn ich unterwegs bin.
Der erste Halt sollte Røros sein. Also morgens durch Oslo durch, die E6 hoch und dann irgendwann rein ins Gemüse. Besonders viel zu sehen gab es nicht. Ein paar Berge, Seen und jede Menge Landstraßen.
Autofahren ist in Norwegen im Großen und Ganzen recht entspannt. Die meiste Zeit sind es Landstraßen, auf denen irgendwas zwischen 60 und 80 Km/h gefahren wird, hier und da mal eine Kurve oder eine Ortschaft, aber danach wieder „Business as usual“.
Alles zusammen wird von der großen „Autobahn“ E6 zwischen Trelleborg und der russischen Grenze in Finnmark verbunden. Nachdem man diese verlassen hat, fährt man Ewigkeiten durch Wälder und Regen.
Gefühlte Tage später kommt man in Røros an. Eine kleine Minenstadt auf einem Berg, welche heute nur noch Touristen anlockt. Neben vielen alten kleinen Häusern, gibt es ein Museum zum Thema Bergbau und eine alte Kirche zu sehen. Die ganze Stadt kann man also in weniger als zwei Stunden abarbeiten.
Danach entschied ich mich nach Trondheim zu fahren. Auf dem Weg dorthin, fährt man die meiste Zeit in einem tiefen Tal zwischen sehr hohen Bergen entlang. Zwischen den Bergen hängen dicke Regenwolken, welche immer wieder starke Schauer auslösen. Auf der anderen Seite der Straße, führt ein kleiner Fluss entlang, in dem einige Angler stehen und versuchen Fische zu fangen. Ich bezweifle, dass sie dabei großen Erfolg haben, aber vermutlich tun sie das nur, um mal einige Stunden von ihrer Familie weg zu sein.
Nach einiger Zeit hatte ich keine Lust mehr und beschloss, dass es an der Zeit ist, das Zelt aufzuschlagen.
Relativ schnell fand ich einen kleinen ruhigen Strand, an dem ich mein Zelt aufschlagen konnte.
Der Platz erwies sich jedoch hinterher, als ein wenig ungeeignet. So war der Untergrund schief, weshalb ich nachts immer wieder von der Luftmatratze gerollt bin und keinen besonders tiefen Schlaf hatte. Auch konnte ich zwar die Heringe im nassen Sand gut befestigen, hatte dafür aber das Problem, dass das Zelt hinterher aussah wie Sau. Auch war der Platz nicht besonders ruhig, da vor mir ja der große Fluss war. Links neben mir standen einige Angler und rechts neben mir saßen Leute, die ihren geangelten Fisch grillten. Am nächsten Morgen war ich reichlich frustriert und brauchte erst einmal Kaffee. Während ich Wasser aufgesetzt hatte, versuchte ich das Zelt wieder zusammenzubauen und zu verstauen. Nie ist mir klar geworden, wie es möglich sein soll, Zelte und Schlafsäcke in diese viel zu kleinen Beutel zu quetschen.
Keine halbe Stunde später war das Zelt verstaut und der Kaffee fertig. Währenddessen regnete es übrigens die ganze Zeit, was den Abbau nicht unbedingt erleichterte.
Ich entschied mich deswegen dafür, den Kaffee im Auto zu trinken und mich auf den Weg Richtung Trondheim zu machen.