Prokrastination und die Kameraausrüstung

Eigentlich müsste ich produktiv sein und allerhand Zeug erledigen. Stattdessen schaue ich mir auf Flickr meine alten Bilder an und fühle mich dazu verleitet mal über meine Kameraausrüstung zu reden. Also eigentlich nur über die Objektive, die ich benutze. Sonst habe ich nicht besonders viel spannendes Zeug.

Die meiste Zeit renne ich mit einer Canon EOS 600D herum. Eine relativ einfache dSLR, welche nicht besonders viel kann, aber das was sie kann, ganz gut macht und mir gute Dienste erweist. Sie hat ein hartes Leben, wenn man das so sagen kann. So muss sie mit mir zu den unchristlichsten Zeiten raus, Hitze, Kälte und auch mal Nässe überstehen und manchmal auch mehrere Minuten lang belichten.

Meinen Objektiven geht es da nicht anders.

Das EF-S 10-22mm

Es ist eine Hassliebe, die ich mit dem Objektiv habe. Der große Durchmesser macht es unpraktisch, es ist nicht besonders Lichtstark, die miserable Abbildungsleistung macht croppen schwer und zu dem ist es noch entsetzlich Teuer (über 500 €). Wenn ich dazu nicht gekommen wäre, wie du Jungfrau zum Kinde, hätte ich es mir vermutlich nicht gekauft. Jedoch hat mein Vater, es sich vor vielen Jahren gekauft, festgestellt dass Weitwinkel nichts für ihn ist und nach einem Systemwechsel mir überlassen. Es hat mich anfangs nicht besonders gereizt und lag bei mir Ewigkeiten herum, bis ich es das erste Mal benutzt habe. Als ich es dann jedoch das erste Mal benutzt habe, habe ich festgestellt, dass mir beim Thema Weitwinkel echt einer abgeht und es gar nicht weitwinklig genug sein kann. So ist es mittlerweile mein Alltagsobjektiv geworden, mit dem die meisten meiner Bilder entstehen und wie ich finde, auch die besten Bilder entstehen.

Durch den Ultraschall Autofokus in dem Objektiv stellt es schnell und meistens Zielsicher scharf. Auch ermöglicht die Weitwinkligkeit sehr interessante Perspektiven und gelegentlich habe ich sogar das Gefühl, dass die Bilder bei gleicher Brennweite, mit anderen Objektiven verglichen, anders wirken.

Sollte mir eines Tages mal die Kameraausrüstung abhanden kommen, wäre es vermutlich das Erste, welches ich wieder kaufen würde. Oder zumindest ein ähnliches Objektiv im gleichen Brennweitenbereich. Auch wenn es da nur wenige Alternativen gibt.

Fast alle Bilder in Beelitz Heilstätten sind mit dem Objektiv entstanden.

 

Das EF-S18-135mm

Es ist das erste Objektiv, dass ich haben wollte, nachdem ich festgestellt habe, wie frustrieren das Kit-Objektiv ist, was Canon mitliefert. Früher habe ich fast ausschließlich damit fotografiert und heute habe ich es meistens in der Kameratasche dabei und benutze es nur gelegentlich. Ich bezeichne es ganz gerne als ein „Idealstandard-Objektiv, weil man es in den meisten Situation passt und das Leben so unglaublich leicht macht. Der weite Zoom-Bereich ermöglicht, dass man sich nicht so viel bewegen muss. Optimal, wenn man mit anderen Menschen unterwegs ist, die keinen Sinn für Fotografie haben und nicht ständig warten wollen, wenn man ein Foto machen möchte und dafür auf eine bestimmte Position möchte. Auch ist es super, wenn man irgendwo fotografieren soll und nicht weiß, was einen erwarten wird.  Auch ist die Abbildungsleistung gut genug, um hinterher noch ein wenig croppen zu ermöglichen. Vor allem der Preis ist reizvoll. So kostete es damals um die 300 € und heute um die 400 €, was für ein Objektiv nicht besonders viel ist. Außerdem weiß man hinterher vorhin die fotografische Reise gehen soll. Wenn man ständig mehr auf dem Bild haben möchte, weiß man, dass das nächste Objektiv ein Weitwinkel wird und umgekehrt, dass es ein Tele wird.

Hierzu Beispielbilder zu finden ist schwierig, weil ich es nicht so häufig benutze.

Das EF-S24mm

Es ist bisher meine einzige Festbrennweite und so richtig mag ich sie eigentlich nicht, weil mir 24mm einfach nicht weitwinklig genug ist. Dennoch bin ich, wann immer ich es benutzte hinterher angenehm überrascht. Zum Einen ist es mit Blende 2,8 relativ Lichtstark und somit perfekt, wenn man Abends unterwegs ist und nicht besonders viel Licht hat und zum Anderen sehr klein und passt in jede Jackentasche. So habe ich es meistens auf der Kamera, wenn ich Abends in irgendwelche Städten unterwegs bin oder überhaupt noch nicht weiß, ob ich fotografieren werde. Dadurch, dass es eine Festbrennweite ist, muss man sich auch selber mal ein wenig bewegen, um bestimmte Motive zu bekommen. Deswegen entstehen damit auch häufig ganz gute Bilder. Gelegentlich benutze ich es auch in der Astrofotografie, weil es so schön Lichtstark ist.

Ich selbst, hätte sie mir vermutlich nie gekauft, aber bei einem Preis von rund 150 € gehört sie zu der Abteilung, „man muss sich auch mal selber beschenken“.

Beispielbilder gibt es hier.

 

Das Tamron AF70-300mm

Mein einziges Nicht-Canonobjektiv. Zuvor hatte ich ein 55-250mm Objektiv von Canon mit dem ich aber sehr unzufrieden war. Deswegen entschloss ich mich im letzten Jahr dazu das Tamron zu kaufen und bin damit recht zufrieden. Es hat einen Bildstabilisator und einen Ultraschall Autofokus und liefert eine ordentliche Bildqualität. Es ist allerdings nicht besonders Lichtstark und auch nicht wirklich leicht.

Ich hatte es damals angeschafft, weil ich den Mond mal ordentlich fotografieren wollte und gelegentlich auch mal Tiere fotografieren wollte. Mittlerweile weiß ich, dass mich der Tele-Bereich nicht so interessiert, aber trotzdem benutze ich es ganz gerne. Abgesehen mal davon ist es mit 300 € ein ziemliches „Schnäppchen“ und eine ordentliche Konkurrenz zu dem L-Objektiv von Canon. Sicherlich gibt es auch noch Teleobjektive für weniger Geld, aber die sind dann nicht so gut und eher rausgeschmissenes Geld.

In diesem Fotoalbum gibt es hier und da ein paar Beispielbilder.

Irgendwann werde ich mir noch eine Russentonne und ein Lichtstarkes Weitwinkel anschaffen. Momentan aber erst einmal nicht. Auch eine andere Kamera wäre mal schön. Ihr könnt ja mal flattrn. 😉