Am Ende des Jahres erstellt Flickr immer eine Gruppe mit dem Namen „Your Best Shot 20XY“ und lädt die Community ein, ihr bestes Bild des Jahres auszuwählen und in die Gruppe zu stellen. Zu gewinnen, gibt es abgesehen von ein wenig Fame, nichts, aber dennoch machen viele Menschen mit. So auch dieses Jahr wieder.
Und wieder stand ich dieses Jahr vor der Frage, welches denn nun mein bestes Bild war. Was also bedeutete, meine veröffentlichten Bilder anzuschauen, die besten auszuwählen und dabei auf das vergangene Jahr zurückzuschauen. Im letzten Jahr fiel es mir relativ leicht, da ich gar nicht so viel fotografiert hatte und mich dieses eine Bild aus Beelitz-Heilstätten so beeindruckt hatte. Dieses Jahr entstanden hingegen, um die 7.000 Bilder, von denen viele natürlich nichts geworden sind, aber dennoch um die 200 auf Flickr gelandet sind. Einige gefielen mir davon sogar ganz gut, aber so wirklich umgehauen hat mich kein einziges. Insbesondere wenn man sich die Fotos von anderen Fotografen in der Gruppe anschaut, setzt man sich selbst ein sehr hohes Ziel. Besonders frustrierend ist dann auch, dass man sich bei vielen Fotos denkt, „Hätte ich doch nur ein ganz klein wenigen anderen Ausschnitt gewählt oder noch einen Moment gewartet, dann wäre das Bild perfekt gewesen.“ Aber nun ist es zu spät und ich wollte trotzdem ein Bild auswählen. Spannenderweise schieden sogar Bilder aus, die mir bei der Aufnahme sehr gut gefielen.
Ich entschied mich schlussendlich für ein Bild von einem Sonnenuntergang in Südnorwegen, welches ich im Sommer aufgenommen hatte. Das Farbenspiel zwischen dem Rot des Sonnenuntergangs den dicken Wolken über dem Meer, der Regen im Hintergrund und die Parkbank am Ufer hatten mich einfach überzeugt. Noch besser hätte dieses Bild nur noch werden können, wenn jemand auf der Parkbank gesessen hätte, aber finde mal einen Norweger, der mitten in der Nacht auf einer Parkbank sitzen möchte. Ich musste an dem Bild nicht einmal viel nachbearbeiten, da es an dem Abend tatsächlich so aussah.
Alles in allem lohnt es sich mal ein Blick in die Gruppe zu werfen. Da sind sehr viele schöne Bilder dabei, die mich sehr beeindruckt haben. Allen Fotografen kann ich raten, sich mal die Frage zu stellen, welches denn nun ihr bestes Bild des Jahres war. Das ist eine sehr schöne Form des Jahresrückblicks und man kann mal wieder seine eigenen Werke Infrage stellen.