Eines meiner nutzlosen Talente ist es, Alben von Musikern, erst Jahre nachdem sie veröffentlicht wurden, für mich zu Entdecken. Gelegentlich, bin ich zu diesem Zeitpunkt bereits seit längerem im Besitz dieser Alben. Manchmal schäme ich mich, als musikinteressierter Mensch, ein wenig dafür.
Kürzlich ging es mir wieder so. Und genau darum soll es in diesem Artikel gehen.
Wer mir auf Twitter folgt, wird festgestellt haben, dass ich kürzlich das Album „Lungs“ von Florence & The Machine für mich entdeckt habe. (Hier das Album auf Spotify)
Ich weiß nicht mehr warum, aber es liegt bestimmt schon seit drei oder vier Jahren auf meiner Festplatte und ich habe es all die Jahre sträflich ignoriert, denn so richtig mochte ich die Musik nicht. Klar, so Songs wie „You’ve Got The Love“ oder „Rabbit Heart„, die damals im Radio liefen waren nicht schlecht und mir war bewusst, dass Florence eine durchaus bemerkenswerte Stimme hatte, doch so richtig hat mich der Rest ihrer Musik nicht interessiert.
Ich weiß nicht mehr warum, aber vor einigen Monaten, wurde ich morgens wach und hatte die Melodie von „Rabbit Heart“ im Kopf und sie wollte auch den ganzen Tag über nicht aus meinem Kopf.
Daraufhin hörte ich mir wenig später den Song in seiner ganzen Pracht an und stellte fest, dass das Lied gar nicht so schlecht ist und eigentlich ziemlich viel Spaß macht.
Erst einige Wochen später, stellte ich dann fest, dass ich ja das ganze Album habe und hörte mir, weil der Name, für mich als Schlagzeuger interessant klang, den „Drumming Song“ an. Der einen unglaublich einprägsamen Schlagzeugrhythmus hat.
Daraufhin ließ ich beim Kochen das Album einfach mal im Hintergrund laufen und stellte fest, dass es eigentlich gar nicht so schlecht ist. Nach einem weiteren Hören, entdeckte ich dann „Hurricane Drunk“ für mich, der es mir wirklich angetan hat. Eigentlich ist er wie viele ihrer Songs eher traurig gemeint, macht mir allerdings beim Zuhören unglaublich viel Spaß.
Laut Internet, wurde das Album 2009 bei Island Records veröffentlicht und 4.000.000 mal verkauft. In UK landete es auf Platz 1 der Charts in Deutschland nur auf Platz 41, was für ein Debut-Album gar nicht schlecht ist. Des weiteren, hatte die zeitweilige Trennung von ihrem Freund, wie beim Album Ceremonials, starken Einfluss auf das Album.
Der Name Florence & The Machine setzt sich übrigens aus den beiden Gründungsmitgliedern Florence Welch und Isabella Summers zusammen, deren Spitzname Machine ist. Früher musizierten sie zusammen unter dem Namen Florence Robot/Isa Machine.
Meiner Meinung nach, sollte man sich durchaus mal das Album anhören. Für mich war es garantiert nicht das letzte Mal.
Was ich bei allen ihren Songs auffällig finde, ist dass sie unglaublich viel Kraft beim Singen in den Refain legt, und in den Strophen verhältnismäßig ruhig ist. Außerdem kommt in einigen ihrer Songs eine Harfe vor, was man sonst eher selten hat und ich unglaublich cool finde.
Nachdem ich von „Lungs“ so überzeugt war, habe ich mir auch das Album „Ceremonials“ angehört und muss leider sagen, dass es mich nicht so überzeugt hat. Abgesehen von „No Light, No Light“, der mich wirklich beeindruckt hat, war das Album nicht ganz so doll. Gut, „Spectrum“ und „What the Water gave Me“ sind auch nicht schlecht, aber bei Weitem nicht so gut, wie die Lieder auf dem ersten Album.
Eventuell, schaffe ich es mir bei Gelegenheit das aktuelle Album „How Big, How Blue, How Beautiful“ anzuhören. Falls ich der Meinung bin, es sei erwähnenswert, werde ich darüber berichten.
Ein weiteres Beispiel für mein nutzloses Talent vom Anfang, wäre das Album „Push The Sky Away“ von Nick Cave, welches ich auch erst Jahre nach der Veröffentlichung für mich entdeckt habe. Darüber werde ich allerdings ein anderes Mal schreiben.
Meine Theorie dazu ist, dass sich der eigene Musikgeschmack über die Jahre verändert und man anfängt Musik zu mögen, die man früher nicht mochte und umgekehrt aufhört Musik zu mögen, die man früher mochte. Das Gehirn ist doch ein ziemlich räudiges Stück Fleisch.