Ich bin dann mal Weg Teil 10: Auf Reisen Das Fazit Teil 2

 

Die Fotos:

Da wäre dann auch noch die Sache mit der Fotografie. Während der Reise habe ich fast 1800 Bilder gemacht. Nur drei große Panoramen, keine Timelapse-Aufnahmen und keine HDRs; reine Fotos.

Insgesamt 40 GB an RAW-Fotos. Fünf mal musste ich die Speicherkarten wechseln und brauchte drei Akkuladungen dafür. Eigentlich nicht schlecht. Aktuell bin ich am Durchsortieren und Nachbearbeiten und bin unzufrieden. 1800 Fotos Unzufriedenheit. Ich habe den Fehler gemacht, während der Reise die ersten Folgen Happyshooting zu hören und gelernt, worauf es bei einem guten Foto ankommt. Nun sehe ich viele Fotos mit einem anderen Auge.
Dazu kommt noch, dass ich viele Fotos im Regen gemacht habe und einfach ein miserables Licht hatte.
Es würde mich doch arg wundern, wenn zum Schluss mehr als 100 Bilder entstanden sind, für die ich mich nicht schäme.
Mal sehen was ich mit den Fotos mache. Eventuell entsteht später mal ein eBook, in dem ich noch etwas zu den Bildern schreibe und hinterher verschenke. Vermutlich wird das meiste auch einfach nur nach und nach auf Flickr landen.

Allerdings kam mir während der Reise eine Idee für ein kleines Fotoprojekt. Ich hatte irgendwann angefangen auf Facebook Bilder hochzuladen und diese mit passenden Songs zu betiteln. So hieß eines zum Bespiel The End und ein anderes Road to nowhere.
Meine Idee ist nun, eine bestimmte Anzahl Songs auszusuchen und zu diesen passende Bilder zu fotografieren. Allerdings will ich das nicht alleine machen, sondern noch ein paar weitere Fotografen dazu holen, die auch Bilder machen. Keine Ahnung, was daraus wird. Die Idee ist noch am Reifen.

 

Das Auto:

Wo wir gerade beim Thema sind, ich muss noch ein paar Worte über mein Auto verlieren. Immerhin haben wir doch einige Zeit miteinander verbracht und sind zusammen 7500 Kilometer gefahren.
Wie gesagt, mein Fiesta wurde zu meinem fahrbaren Wohnzimmer. So bin ich ihn nicht nur die meiste Zeit gefahren, sondern ich habe auch in ihm geschlafen, während des Regens gegessen und im Kofferraum Abendessen zubereitet. Nur Kochen musste ich auf einem Sturmkocher draußen. Tagsüber hat er meine Geräte aufgeladen und selbst die miserablen Straßen in Norwegen ausgehalten. In Norwegen gibt es einfach unglaublich viel Baustellen und Straßen, wo zwischendurch einfach der Asphalt aufhört und Schotterpisten mit riesigen Schlaglöchern kommen. Zudem musste er gelegentlich zeigen, wie viel Bodenfreiheit er hat, wenn ich auf Feldwegen auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit war.
Zum Schluss habe ich ihn auch noch über Passstraßen am Geirangerfjord gescheucht. Einzig hier hatte er dann zu kämpfen und ich musste ihn im zweiten Gang lange hochdrehen lassen.
Er hat das alles problemlos überstanden, allerdings vermute ich mal, dass ich jetzt rundum eine neue Federung brauche.
Beim nächsten Auto werde ich jedenfalls darauf achte, dass ich eine ganze Matratze in den Kofferraum bekomme. Das ist einfach bequemer, als auf dem Fahrersitz zu schlafen.

Und beim nächsten mal?

Irgendwann möchte ich diese Reise noch einmal unternehmen. Sicherlich in einer anderen Form und zu einer anderen Zeit. Ich möchte Definitiv noch einmal in den Norden, um im Winter die Polarlichter zu sehen. Außerdem möchte ich erleben, wie es ist, wenn es nicht hell wird. Aber was werde ich anders machen?
Ich werde definitiv nicht zelten. Das war einfach eine schlechte Idee. Am liebsten einen Kombi oder Kleintransporter, wo hinten eine Matratze rein passt. Oder noch besser ein kleines Wohnmobil. Auch möchte ich nicht noch einmal alleine reise. Es hat mir großen Spaß gemacht, alleine zu reisen und mich sicherlich auch in irgendeiner Form verändert, aber mit mindestens einer weiteren Person, wäre es besser. Dann wird der Urlaub auch nicht ganz so teuer, wie er jetzt war. Findet man zwei oder drei andere verrückte Leute, kann man sicherlich gut ein Wohnmobil mieten. Hotels sind einfach zu teuer und man ist nicht unabhängig genug. Im großen und ganzen bin ich aber der Meinung, dass dieser Urlaub so wie er war, richtig war. Sicherlich kann man sich den ein oder anderen Ort schenken und sich gewisse Schlenker sparen. So würde ich nicht noch einmal nach Røros, Narvik, Hammerfest und Tromsø fahren, aber auch nicht davon abraten dort hinzufahren. Einzig Alta wird mir nachhaltig als die vermutlich langweiligste Stadt der Welt in Erinnerung bleiben. Aber es liegt nunmal auf der E6 und man kommt nicht dran vorbei.

 

Nachhaltig Beeindruckt hat mich:

Schwer zu sagen. Das ganze Land ist beindruckend und so unterschiedlich. Sicherlich waren die Lofoten beeindruckend, aber die Finnmark, welche landschaftlich vielleicht nicht ganz so spannend ist, hatte halt das beste Wetter. Und der Geirangerfjord war auch nicht gerade langweilig. Insbesondere die Straßen um den Geirangerfjord herum sind halt zum Fahren großartig. Einzig die Busse und Wohnmobile, die im Weg sind, halten einen davon ab, sich komplett auf den Straßen daneben zu benehmen. Ich sage jetzt einfach mal die Finnmark, weil sie so richtig weit weg ist und sie eine Ruhe und Friedlichkeit ausstrahlt, da dort oben so wenig Menschen sind.

Alles Falsch. Es ist das Naturschutzgebiet im Süden der Finnmark. Ein kleines Gebirge, welches ein Stück nördlich von Alta beginnt und von der E6 durchzogen wird. Man fährt bestimmt eine Stunde durch eine recht karge Landschaft, die dennoch großartig ist. So großartig, dass als ich beim zweiten mal unterwegs Richtung Süden am Ende umgekehrt bin, um noch einmal durchzufahren.

 

E6 in der Nacht

 

Die Bundesstraße E6 und Radio in Norwegen sind auch noch spannende Themen, aber über die schreibe ich ein anderes mal.