Car2Go

Anfang letzten Jahres brauchte ich ein Auto. Mein eigenes war zu diesem Zeitpunk mehr kaputt als fahrbereit und wartete darauf verkauft zu werden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Weil ich schon so vieles über Car2Go gehört hatte und schon immer mal Smart fahren wollte, registrierte ich mich dort.

Die erste Fahrt im Smart:

Über die App suchte ich mir das nächste Auto und reservierte es mir. Per App ließ es sich auch öffnen.

Ich steige ein und richte alles nach meiner Zufriedenheit ein. Alles, was man sucht, findet man dort wo es hingehört.

Ich starte den kleinen Dreizylinder Motor, welcher mit einem ordentlichen ruckeln angeht.

Das Radio geht an und es läuft Radioeins, welches als Standard eigestellt ist.

Nach einigem Rühren im Automatikgetriebe, geht es relativ holprig los. Schnell merke ich, dass das Getriebe nicht besonders gut gemacht ist und zwischen jedem Gang noch mindestens ein weiterer hilfreich wäre. Dafür springt nach kurzer Zeit die Heizung an und es wird angenehm warm im Wagen. Erstaunt stelle ich fest, dass es selbst eine Klimaanlage gibt. Auch ist es zu zweit erstaunlich bequem im Wagen.

Ich fahre auf die Autobahn und versuche zu beschleunigen. Schnell entdecke ich, dass der Wagen einen Kick-Down hat, doch das macht es auch nicht viel besser. Nach einigen gefühlten Sekunden dreht der Motor hoch. Offensichtlich hat das Getriebe herunter geschaltet. Es wird Laut in dem Wagen und nur ganz langsam klettert der große Tacho nach oben, während links an mir vorbei die anderen Autos ziehen.  Selbst mit dem ausgeschaltetem Eco-Modus wird es nicht viel besser.

Nach einiger Zeit erreiche ich die 80 Km/h und das Getriebe schaltet fröhlich hoch. Es wird spürbar ruhiger und angenehmer im Wagen. Auf dem Display in der Mitte sind drei kleine Bäumchen zu sehen, welche mir mein Fahrverhalten anzeigen und mich dazu animieren sollen weniger Gas zu geben, zurückhaltender zu Bremsen und die Geschwindigkeit zu halten. Wenn ich mich daran halte werden sie großer und umgekehrt gehen sie ein. Nach meinem gescheitertem Beschleunigungsversuch, glich der Baumbestand dem des italienischen Waldes, nachdem die Römer auf die Idee kamen Boote zu bauen.

Das Einparken am Ende der Fahrt stellt sich als erstaunlich kompliziert heraus, da der Wagen trotz seiner geringen Größe erstaunlich unübersichtlich ist.

Merke:

  • Nicht schön, aber selten
  • Bringt dich von A nach B
  • Mal ganz nett
  • Allemal besser als ÖPNV

 

Die erste Fahrt im neuen Smart:

Vor ein paar Wochen ging ich durch die Stadt und nahm entzückt zur Kenntnis, wie ein LKW mit 10 – 15 neuen Smarts an mir vorbei fuhr, welche alle Car2Go-Aufkleber hatten.

Einige Tage später war ich in der Stadt und hatte keine Lust S-Bahn zu fahren. Ich reservierte mir ein Car2Go und siehe da, es war ein neuer Smart.

Von außen, muss man sagen, sieht der neue Smart echt nicht schlecht aus. Der neue Kühlergrill erinnert sehr stark an den Kühlergrill im Mercedes SLS AMG electric drive. Dazu hat der Wagen endlich eine Motorhaube bekommen.

 

Auch Innen wirkt der Wagen besser. Die Sitze sind bequem, das Lenkrad fühlt sich gut an und auch der Rest der Armaturen ist ordentlich. Aus der Mittelkonsole kommt ein kleiner Kabelbaum mit Ladesteckern für alle gängigen Smartphones. Die Sitze haben Sitzheizung, es gibt ein Glasdach, welches sich aber nicht öffnen lässt, das Lenkrad ist kleiner geworden und fühlt sich fast an, wie das eines Sportwagens. Auch gibt es einen Tempomat, auch wenn ich nicht verstehe, wofür man den im Stadtbetrieb braucht. Eine Lichtautomatik gibt es dafür immer noch nicht.

Der erste mindfuck entsteht, wenn man den Schlüssel sucht, welcher früher immer neben dem Navi steckte. Diesen findet man nun links hinter der Scheibe. Auch das Zündschloss ist nun wo anders. Es befindet sich da, wo es hingehört, An der Lenksäule.

Endlich gibt es eine ordentliche Automatik mit Steptronic und nicht mehr dieses hakelige etwas. Ein ganz klassischer Wahlhebel, mit P R N D zum Ziehen und links neben D die manuelle Gangwahl.

Der Motor wirkt immer noch ein wenig schwach, auch wenn das Getriebe wesentlich besser geworden ist und Schaltvorgänge nun nicht mehr gefühlt Stunden dauern. Es kann die fehlende Leistung ein wenig ausgleichen und man bekommt beim Fahren schon ein wenig Freude. Dennoch bleibt der Motor beim Beschleunigen laut und rau.

Dennoch hat es einfach mal Spaß gemacht ein Auto zu fahren, was noch so wenig Kilometer gefahren ist.

Smart Tacho

Merke:

  • Ein sehr schönes kleines Auto, welches den Namen Auto verdient hat
  • Man kommt sehr gut von A nach B
  • Viel besser als ÖPNV
  • Smart ist auf dem richtigen Weg
  • Am Motor muss noch gearbeitet werden
  • Ich mag meinen Ford Fiesta lieber
  • Neue Autos zu fahren macht einfach Spaß

 

 

2 Kommentare

  1. Moin,
    Die manuelle Gangwahl gibt es auch bei den alten Smarts…und sie sollten nur damit bewegt werden…wenn man etwas vorausschauend fährt und anstatt zu Bremsen zwei Gänge runterschaltet wachsten die Bäume auch schneller wieder.
    Bei den neuen komme ich mit der viel zu leichten Servolenkung nicht klar, habe beim einparken mehrfach beinahe etwas mitgenommen, weil ich zu weit gelenkt habe, grausam. Schalten sollte man die neuen auch besser per Hand.

    1. Danke für deinen Kommentar!
      Stimmt, aber bei den neuen Smarts ist die Automatik nicht so ein Joystick, sondern eine „richtige“ Schaltkulisse. Also dass der Wahlhebel beim Wählen dauerhaft seine Position verändert und es links neben D dann die Steptronic gibt.
      Insbesondere bei den alten Smarts empfand ich aber das manuelle Schalten immer als sehr anstrengend, da es sich hakelig anfühlte und gefühlt zwischen dem Schalten und dem tatsächlichen Gangwechsel, Ewigkeiten vergingen.

      Ist die Servolenkung echt so viel leichter geworden? Ich habe leider keinen wirklichen Vergleich, da zwischen der Fahrt mit dem alten und dem neuen Smart recht viel Zeit vergangen ist und ich eh von meinem Wagen eine leichtgängige Lenkung gewöhnt bin. Muss ich bei der nächsten Fahrt mal drauf achten.

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